Was macht ein/e Steuersachbearbeiter/in?

Als Steuersachbearbeiter/in bist du das Rückgrat jeder Finanzabteilung und Steuerkanzlei. Du bist die erste Anlaufstelle für die Bearbeitung steuerlicher Vorgänge und sorgst dafür, dass alle Zahlen korrekt und fristgerecht bei den Finanzbehörden landen. Dein Aufgabengebiet ist eine Mischung aus sorgfältiger Datenverarbeitung, rechtlicher Anwendung und Kommunikation mit Mandanten oder internen Abteilungen.

Du arbeitest eng mit dem Steuerberater zusammen und bereitest ihm alle notwendigen Unterlagen und Auswertungen vor. Deine Genauigkeit und dein Verständnis für komplexe steuerliche Regelungen sind entscheidend für den Erfolg des Unternehmens oder der Kanzlei. Du bist nicht nur ein Zahlenjongleur, sondern auch ein wichtiger Berater, der hilft, steuerliche Optimierungspotenziale zu erkennen.

Der Arbeitsalltag: Präzision und Organisation

Dein typischer Arbeitstag als Steuersachbearbeiter/in ist strukturiert und erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Der Tag beginnt oft mit der Sichtung von E-Mails und der Priorisierung der anstehenden Aufgaben. Fristen des Finanzamts geben dabei oft den Takt vor.

Ein wesentlicher Teil deiner Arbeit ist die Erstellung von Steuererklärungen für Unternehmen und Privatpersonen. Das umfasst Einkommensteuer-, Körperschaftsteuer-, Gewerbesteuer- und Umsatzsteuererklärungen. Du sammelst alle relevanten Belege, prüfst sie auf Vollständigkeit und Richtigkeit und überträgst die Daten in spezialisierte Software wie DATEV.

Parallel dazu kümmerst du dich um die Finanzbuchhaltung von Mandanten. Du kontierst und verbuchst laufende Geschäftsvorfälle, erstellst Monats- und Quartalsabschlüsse und bereitest Jahresabschlüsse vor. Die Prüfung von Steuerbescheiden ist eine weitere wichtige Aufgabe. Weicht ein Bescheid von der eingereichten Erklärung ab, legst du nach Rücksprache Einspruch ein und kommunizierst mit dem Finanzamt.

Die Kommunikation mit Mandanten oder Kollegen aus anderen Abteilungen gehört ebenfalls zu deinem Alltag. Du beantwortest Rückfragen, forderst fehlende Unterlagen an und erklärst komplexe steuerliche Sachverhalte auf verständliche Weise. Dein Tag endet oft mit der Planung für den nächsten Tag, um sicherzustellen, dass keine Frist versäumt wird.

Karriereweg und Entwicklungsmöglichkeiten

Der klassische Einstieg in den Beruf erfolgt über eine Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten. Diese duale Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und vermittelt dir das notwendige theoretische und praktische Rüstzeug. Nach der Ausbildung startest du als Steuersachbearbeiter/in und sammelst wertvolle Berufserfahrung.

Mit zunehmender Erfahrung eröffnen sich zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Eine beliebte Option ist die Fortbildung zum/zur Steuerfachwirt/in. Diese Qualifikation vertieft dein Fachwissen erheblich und berechtigt dich zur Übernahme von mehr Verantwortung und komplexeren Aufgaben. Sie ist oft auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum/zur Steuerberater.

Eine weitere Möglichkeit ist die Weiterbildung zum/zur Bilanzbuchhalter. Diese Spezialisierung fokussiert sich stärker auf das externe Rechnungswesen und die Erstellung von Jahresabschlüssen nach HGB und IFRS. Beide Weiterbildungen verbessern deine Gehaltsaussichten und Karrierechancen erheblich. Informiere dich über deine Gehaltsmöglichkeiten. Brutto Netto Rechner nutzen

Spezialisierungen im Steuerwesen

Innerhalb des Berufsfeldes kannst du dich auf verschiedene Bereiche spezialisieren, um deine Expertise zu schärfen und dich für bestimmte Branchen oder Mandantengruppen attraktiver zu machen. Beliebte Spezialisierungen sind:

• Lohn- und Gehaltsbuchhaltung: Du wirst zum Experten für alle steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Aspekte der Personalabrechnung.
• Internationales Steuerrecht: Hier beschäftigst du dich mit grenzüberschreitenden Sachverhalten, Doppelbesteuerungsabkommen und der steuerlichen Behandlung von ausländischen Einkünften.
• Unternehmensnachfolge und Erbschaftsteuer: Ein sehr beratungsintensives Feld, in dem du bei der steueroptimalen Gestaltung von Vermögensübertragungen hilfst.
• Umsatzsteuer: Als Spezialist für Umsatzsteuer berätst du bei komplexen nationalen und internationalen Liefer- und Leistungsbeziehungen.

Wo arbeiten Steuersachbearbeiter/innen?

Steuersachbearbeiter/innen sind in nahezu allen Wirtschaftsbereichen gefragt. Der häufigste Arbeitsplatz ist in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Hier betreust du eine Vielzahl von Mandanten aus unterschiedlichen Branchen, von kleinen Handwerksbetrieben bis zu mittelständischen Unternehmen.

Darüber hinaus findest du Stellen in den Finanz- und Rechnungswesen-Abteilungen größerer Unternehmen. Dort bist du für die steuerlichen Angelegenheiten des eigenen Unternehmens zuständig. Solche Positionen gibt es in der Industrie, im Handel, bei Banken und Versicherungen sowie im Dienstleistungssektor. Viele dieser Stellen werden als Vollzeit-Positionen ausgeschrieben, aber auch Teilzeit-Modelle sind verbreitet und ermöglichen eine gute Work-Life-Balance.

Geografisch gesehen gibt es eine hohe Dichte an Stellen in wirtschaftsstarken Metropolen wie München, Frankfurt oder Düsseldorf. Aber auch in kleineren Städten besteht eine konstante Nachfrage, da jedes Unternehmen steuerlichen Verpflichtungen nachkommen muss. Ein klarer Trend, den wir auf dem Stellenmarkt bei JobJump erkennen, ist die wachsende Bedeutung von digitaler Kompetenz. Die Fähigkeit, mit moderner Steuersoftware und digitalen Buchhaltungssystemen sicher umzugehen, ist heute eine Grundvoraussetzung und eröffnet zudem mehr Möglichkeiten für Remote-Arbeit.

Für wen ist der Beruf geeignet?

Der Beruf des/der Steuersachbearbeiter/in ist ideal für dich, wenn du eine hohe Affinität zu Zahlen und eine sehr genaue und strukturierte Arbeitsweise hast. Du solltest Freude daran haben, dich in komplexe Gesetzestexte einzuarbeiten und Sachverhalte analytisch zu durchdringen. Ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein ist unerlässlich, da Fehler direkte finanzielle Konsequenzen haben können.

Gute Kommunikationsfähigkeiten sind ebenfalls wichtig, um Mandanten oder Kollegen steuerliche Themen verständlich zu machen. Wenn du zudem diskret, zuverlässig und serviceorientiert bist, bringst du die besten Voraussetzungen für diesen Beruf im Bereich Finanzen & Rechtswesen mit.

Geeignet für Quereinsteiger?

Ein direkter Quereinsteiger-Einstieg ist eher selten, aber nicht unmöglich. Personen mit einer kaufmännischen Ausbildung, beispielsweise als Industriekaufmann oder Bürokaufmann, und einer starken Zahlenaffinität können durch gezielte Weiterbildungen im Bereich Buchhaltung und Steuerrecht den Einstieg schaffen. Oft ist eine Umschulung zum/zur Steuerfachangestellten der sicherste Weg, um das notwendige Fachwissen zu erlangen und in der Branche Fuß zu fassen. Bist du bereit für den nächsten Schritt? Jetzt passende Jobs finden