Was macht ein/e Lehrer/in an allgemeinbildenden Schulen?

Als Lehrer oder Lehrerin an allgemeinbildenden Schulen bist du weit mehr als nur ein Wissensvermittler. Du bist eine Schlüsselfigur in der Entwicklung junger Menschen, begleitest sie auf einem entscheidenden Abschnitt ihres Lebensweges und legst das Fundament für ihre Zukunft. Deine Hauptaufgabe ist es, Schülerinnen und Schülern Fachwissen, Kompetenzen und Werte zu vermitteln, die sie befähigen, die Welt zu verstehen und aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben.

Dein Arbeitsfeld erstreckt sich von Grundschulen über Haupt-, Real- und Gesamtschulen bis hin zu Gymnasien. Im Zentrum deiner Tätigkeit steht die Gestaltung und Durchführung von Unterricht in deinen studierten Fächern. Du planst Unterrichtseinheiten, bereitest Materialien vor, hältst Stunden ab und bewertest die Leistungen deiner Schüler durch Klassenarbeiten, Tests und mündliche Beiträge.

Der Kern der Tätigkeit: Unterricht und Erziehung

Der Unterricht ist das Herzstück deiner Arbeit. Hier schaffst du eine positive und anregende Lernumgebung, in der sich jeder Einzelne entfalten kann. Du setzt moderne didaktische Methoden ein, um komplexe Inhalte verständlich zu machen, förderst kritisches Denken und regst zu Diskussionen an. Dabei geht es nicht nur um die reine Faktenvermittlung, sondern auch um die Entwicklung von sozialen und personalen Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Problemlösungskompetenz und Selbstständigkeit.

Neben dem Unterrichten übernimmst du auch erzieherische Aufgaben. Du bist Ansprechpartner bei Sorgen und Problemen, vermittelst bei Konflikten und arbeitest eng mit den Eltern zusammen, um die bestmögliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen zu gewährleisten. Die Organisation von Klassenfahrten, Ausflügen und Projekttagen gehört ebenfalls zu deinem vielfältigen Aufgabenbereich.

Vorbereitung und Organisation: Die unsichtbare Arbeit

Ein großer Teil deiner Arbeit findet außerhalb des Klassenzimmers statt. Die sorgfältige Vor- und Nachbereitung des Unterrichts ist entscheidend für dessen Qualität. Du korrigierst Klassenarbeiten, erstellst individuelle Förderpläne und nimmst an Konferenzen und Teamsitzungen teil. Die ständige Weiterentwicklung deiner eigenen fachlichen und pädagogischen Fähigkeiten durch Fortbildungen ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Berufs, um den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden.

Ein typischer Arbeitstag als Lehrkraft

Der Alltag als Lehrer ist strukturiert, aber selten vorhersehbar. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Erlebnisse mit sich, die Flexibilität und Engagement erfordern.

Der Vormittag: Im Herzen des Klassenzimmers

Dein Tag beginnt oft früh, meist vor dem offiziellen Schulbeginn, um letzte Vorbereitungen für den Unterricht zu treffen. Der Vormittag ist geprägt durch die Abfolge der Unterrichtsstunden. Du wechselst zwischen verschiedenen Klassen und Fächern, passt deine Lehrmethoden an die jeweilige Altersgruppe und das Lernniveau an und versuchst, jeden Schüler individuell zu fördern. In den Pausen bist du oft als Aufsichtsperson gefragt oder nutzt die Zeit für kurze Absprachen mit Kollegen.

Der Nachmittag: Planung, Korrektur und Austausch

Nach dem Ende des Unterrichts ist dein Arbeitstag noch lange nicht vorbei. Der Nachmittag ist für die "unsichtbare" Arbeit reserviert. Du korrigierst Hefte und Arbeiten, bereitest die Stunden für den nächsten Tag vor, recherchierst neue Materialien und dokumentierst den Lernfortschritt deiner Schüler. Regelmäßige Elterngespräche, Lehrerkonferenzen und die Teilnahme an Arbeitsgruppen zur Schulentwicklung füllen deinen Terminkalender. Eine gute Work-Life-Balance zu finden, ist hierbei eine wichtige Fähigkeit.

Karrierewege und Spezialisierungen

Der Lehrerberuf bietet vielfältige Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Eine Feste Anstellung, oft als Beamtenverhältnis im Öffentlicher Dienst, bietet eine hohe Arbeitsplatzsicherheit. Viele Stellen sind als Vollzeit-Positionen ausgeschrieben, doch auch Teilzeit-Modelle werden immer häufiger angeboten, um Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Job Alert einrichten

Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der Schule

Mit wachsender Berufserfahrung kannst du zusätzliche Verantwortung übernehmen. Positionen wie die des Fachleiters, der die Koordination für ein bestimmtes Fach übernimmt, oder des Verbindungslehrers, der als Vertrauensperson für die Schülerschaft agiert, sind erste Karriereschritte. Weitere Möglichkeiten sind die Übernahme von Koordinationsaufgaben, beispielsweise für die Berufsorientierung oder die Inklusion. Langfristig steht dir der Weg in die Schulleitung offen, etwa als stellvertretender Schulleiter oder Schulleiter.

Fachliche Vertiefungen und Weiterbildungen

Die Bildungslandschaft ist ständig im Wandel. Themen wie Digitalisierung, Inklusion und interkulturelles Lernen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Durch gezielte Weiterbildungen kannst du dich spezialisieren, zum Beispiel als Medienbeauftragter, Beratungslehrer oder Experte für Deutsch als Zweitsprache. Diese Entwicklung deckt sich mit den Tausenden von Stellenausschreibungen, die wir täglich auf JobJump analysieren. Schulen suchen vermehrt nach Lehrkräften, die digitale Lehrmethoden souverän einsetzen und Schüler auf eine digitalisierte Welt vorbereiten können.

Für wen ist der Beruf des Lehrers geeignet?

Der Beruf ist anspruchsvoll und erfordert eine einzigartige Mischung aus fachlicher Kompetenz, pädagogischem Geschick und persönlichen Stärken. Er ist ideal für Menschen, die eine sinnstiftende Tätigkeit suchen und Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen haben.

Persönliche Eigenschaften und Soft Skills

Geduld, Empathie und eine hohe Belastbarkeit sind unerlässlich. Du solltest in der Lage sein, auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und auf die individuellen Bedürfnisse deiner Schüler einzugehen. Kommunikationsstärke, Organisationstalent und die Fähigkeit, andere zu motivieren und zu begeistern, sind ebenfalls entscheidende Erfolgsfaktoren. Eine Leidenschaft für deine Fächer und der Wunsch, dieses Wissen weiterzugeben, bilden die Grundlage für einen erfüllenden Berufsalltag.

Der Weg ins Lehramt: Ausbildung und Quereinstieg

Der klassische Weg führt über ein Lehramtsstudium an einer Universität, das mit dem ersten Staatsexamen abschließt. Darauf folgt das Referendariat, eine praktische Ausbildungsphase an einer Schule, die mit dem zweiten Staatsexamen endet. Aufgrund des Lehrermangels in bestimmten Fächern und Regionen, etwa in Städten wie Berlin oder Hamburg, gibt es zunehmend auch Möglichkeiten für Quereinsteiger mit einem fachlich passenden Hochschulabschluss. Diese durchlaufen in der Regel berufsbegleitende pädagogische Qualifizierungsmaßnahmen.

Gehalt: Was verdienst du als Lehrer/in?

Das Gehalt von Lehrkräften ist in Deutschland tariflich geregelt oder richtet sich nach den Besoldungsgruppen für Beamte. Es variiert je nach Bundesland, Schulform und Anstellungsverhältnis (angestellt oder verbeamtet). Als Berufseinsteiger (Junior) kannst du mit einem Jahresgehalt zwischen 48.000 € und 58.000 € rechnen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung (Mid-Level) steigt das Gehalt auf etwa 58.000 € bis 68.000 € an. Erfahrene Lehrkräfte (Senior), oft im Beamtenstatus, können mit 68.000 € bis 78.000 € pro Jahr rechnen. In Leitungspositionen (Manager), wie der eines Schulleiters, sind Gehälter von bis zu 90.000 € und mehr möglich. Mit unserem Gehaltsrechner kannst du dein potenzielles Nettoeinkommen ermitteln. Brutto Netto Rechner nutzen

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